Von Sachsen, über Brandenburg nach Frankfurt/Main – Meine 1. Saisonhälfte

Wer meine Beiträge in sozialen Medien verfolgt hat weiß, dass ich die letzten Wochen und Monate nicht gänzlich untätig war.
Viel Zeit ist in Training, Regeneration und den ganz normalen „Wahnsinn“ der sich Alltag nennt geflossen.
Dazwischen habe ich das Training auch versucht bei dem einen oder anderen Wettkampf mit einem Ergebnis zu belohnen.

Kurz nach unserem richtig guten Trainingslager aus Mallorca – großer Dank an Markus, Lukas, André, Robin, Emily und Peter für die tolle gemeinsame und auch (sportlich) anstrengende Zeit, folgte das erste Rennen beim Bischofswerdaer Langstreckenlauf. Traditionell am Ostersamstag versammelte sich ein gutes Starterfeld auf dem Sportplatz in Bischofswerda, um von dort aus über 1 oder 2 Runden durch den angrenzenden Wald über die hügelige Strecke zu laufen. Ich nahm die 20km Strecke unter die Füße und lief ab km 1 ein einsames Rennen auf Position 2 hinter Teamkollege Markus Thomschke. Ein passabler erster Test, auch wenn ich mit der Zeit noch nicht ganz zufrieden war.

Kurz darauf folgte der Lausitzer Blütenlauf in Kamenz. Bei dem Multisportevent werden von Läufen, über Radrennen und einem Duathlon für alle Altersklassen und Ausdauersportfreunde etwas angeboten. Meine Wahl fiel auf den Duathlon, in dessen Rahmen auch die Sächsischen Meisterschaften und die Landesliga ausgetragen wurden. Im ersten Lauf konnte ich wieder nicht so recht in meinen Rhythmus finden, doch auf dem Rad konnte ich mich dann an die Spitze setzen und einen beruhigenden Vorsprung herausfahren, den ich im 2. Lauf ins Ziel verwalten konnte.

Mein 3. Saisonvorbereitungsrennen war der Spreewald Duathlon bei Lübbenau am Briesensee. Ebenfalls ein Traditionsrennen, bei dem ich schon mehrfach am Start war und ich gute Erinnerungen aus der Vergangenheit mitbrachte. Eine ehrliche und sehr anspruchsvolle aber auch schnelle Strecke erwartet die Teilnehmer. Von Beginn an hatte ich schon wirklich gute Beine und konnte kurz hinter den Führenden nach einem schnellen 1. Lauf auf die Radstrecke wechseln. Leider musste ich dort dann nach ca 15km bereits mit ersten Krämpfen kämpfen, die ich bis zum 2. Wechsel nicht abschütteln konnte und mich nicht meine volle Leistung abrufen ließen. Trotzdem konnte ich eine gute Zeit fahren und mit einem gewissen Vorsprung auf den 2. Lauf gehen und das Rennen glücklich gewinnen.


Copyright der Bilder: Jörg Guhr

Mit 2 Siegen und einem 2. Platz ging es in die finale Vorbereitung für meinen Heimwettkampf beim Schlosstriathlon Moritzburg. Im Rennen der Mitteldistanz hatte sich ein starkes Feld gemeldet und ich freute mich auf einen schnellen und harten Fight mit den Jungs. Leider erwischte ich dabei einen schwarzen Tag. Schon beim Warmlaufen reagierte mein Körper mit ungewohnten Signalen und bereits kurz nach dem Start war ich mehr mit mir selbst, als mit dem Rennen beschäftigt. Weit abgeschlagen ging es aufs Rad, aber auch da fühlte ich mich völlig überhitzt und konnte meine Zielleistung zu keinem Zeitpunkt abrufen. Die gesamte Zeit war ich mit kühlen und einem Behelfstempo beschäftigt, was sich dann auch im Laufen durchzog. Damit konnte ich zu keinem Zeitpunkt in den Kampf um das Podium eingreifen. Sehr schade, da ich den Jungs vor mir gern etwas Gegenwehr geliefert hätte. So bin ich glücklich über noch Platz 4.


Copyright der Bilder: André Rosenkranz

Den Höhepunkt der 1. Saisonhälfte sollte dann der Ironman Frankfurt am 26.6. bilden. Ich hatte gemischte Erinnerungen an das Rennen, wollte aber ein paar positive hinzufügen. Motiviert ging es an den Start, denn das Training war gut, das Körpergefühl war gut und ich wusste ich kann auf mein Material zählen. Kurz nach dem Startschuss war ich allein und schwamm am Ende des Profifeldes einsam die restlichen 3,8km. Gemeinsam mit den schnellen Age-Groupern ging es dann aufs Rad, sodass ich andere Sportler um mich hatte, mit denen man zusammenarbeiten konnte. Leider schienen meine Mitfahrer noch nicht wirklich Erfahrung darin zu haben, wie man sich in einer „Gruppe“ bei einem Langdistanzrennen bewegt. Es gab einige Zeitstrafen rings um mich und es war ein sehr unrhythmisches Fahren. Das war sowohl mental sehr fordernd, da man ständig aufpassen und reagieren musste als auch körperlich, da man nicht wie geplant seine Leistung konstant fahren konnte. Zum Beginn der 2. Runde, setzte ich mich gemeinsam mit ein 3 anderen Athleten von der Gruppe ab und so konnte man wenigstens mental etwas durchschnaufen. Leider merkte ich, dass ca bei 150km mir langsam etwas der Saft ausging und ich etwas Magenprobleme bekam. Ein wenig schiebe ich das auf die wechselhafte 1. Runde. Mit vielen schlechten Gedanken (Lust, Motivation, DNF, …) und Stechen im Rücken vom GPS-Tracker, den wir Profis mittragen sollten, rollte ich in die 2. Wechselzone.
Ich lies mir etwas mehr Zeit, dehnte meinen Rücken durch, besuchte das Dixi und startete dann doch in den Lauf. Es lief richtig gut plötzlich. Die Beine waren locker, Puls im Rahmen und die Motivation wieder da. An den Verpflegungen lies ich mir betont Zeit und griff ordentlich zu, da es auch recht schwül war. Ab km 25 wurde es dann doch wieder recht schwer und mich verließ etwas der Kampfeswille, auch resultierend aus dem Schwimmen und Radfahren, da mein gestecktes Ziel schon lange außer Reichweite war. So drosselte ich das Tempo und streute ein paar mehr Gehpausen ein und beendete den Marathon trotzdem mit einem guten Gefühl. Denn ich hatte gemerkt, dass das Training angeschlagen hatte, die Beine waren da wo wir sie wollten und darauf kann ich in der 2. Saisonhälfte aufbauen.


Copyright der Bilder: Sportograf

Um mein Ligateam dann nicht im Stich zu lassen, ging es das Wochenende darauf noch zum Werbellinsee-Triathlon bei Berlin. Über die olympische Distanz sollte das 2. Rennen der Regionalliga Ost ausgetragen werden. Die Beine waren ok und ich motiviert, also ging es los. Leider verpatzte ich den Schwimmstart komplett, sodass ich nach 5m am Ende des Feldes war und erstmal wieder nach vorn arbeiten musste. Im vorderen Mittelfeld erreichte ich dann wieder das Land. Das Radfahren konnte ich auf einer anspruchsvollen Strecke wirklich genießen. Ich schob mich immer weiter nach vorn und wechselte schon auf Platz 6 zum Laufen. Da ich keine Ahnung hatte, was nach dem Radfahren und Frankfurt noch gehen würde, ließ ich es etwas ruhiger angehen und schlug ein konstantes Tempo an. Schlussendlich lief ich noch auf Platz 8 ins Ziel. Für das Team reichte es dann an dem Tag für Platz 4. Für die noch kommenden Rennen also noch Luft nach oben, aber der Spaß war bereits Sieg-tauglich 😉


Copyright der Bilder: Theo Bettin/Triathlon Regionalliga Ost

Nach ein paar ruhigeren Tagen werde ich mich noch gezielt für den Ironman 70.3 Dresden und den Ironman Kalmar vorbereiten, worauf ich mich beides schon sehr freue. Es hört also nicht auf