Vom ICAN zum KnappenMan

Eigentlich wollte ich einen Bericht über einen möglichst erfolgreichen Wettkampf beim ICAN Nordhausen schreiben.
Ich war gut in Form, ich freute mich auf den Wettkampf und die Startliste versprach ein hartes und spannendes Rennen. Leider spielte an diesem Sonntag im August mein Material nicht mit und meine Schaltung quittierte während des Rennens ihren Dienst. Auf der bergigen Radstrecke in Nordhausen war das der KO.
Wohin mit der Form und Motivation? Ich entschloss mich kurzfristig für einen Start beim KnappenMan über die Mitteldistanz, der eine Woche später stattfinden sollte.

Ich hatte sehr gute Erinnerungen an meine vergangenen Rennen beim KnappenMan, kannte die Strecke also aus diversen Trainings und Wettkämpfen und wollte nach meinen verpatzten Rennen in Poznan und Nordhausen endlich zeigen für was ich im Training gearbeitet hatte.
Der Kurs ist flach und schnell, doch bietet leider auch nur begrenzt schattige Stellen. An diesem Samstag im August war pünktlich zum Spätsommer auch die Sonne und damit verbunden die hohen Temperaturen jenseits der 30 Grad-Marke zurückgekehrt. Nicht zwingend die Bedingungen, mit denen ich besonders gut zurecht komme, aber im Wettkampf muss da jeder durch.
Das Schwimmen verlief unspektakulär. Leider erwischte ich nicht den besten Start und war zu Beginn etwas eingebaut was den Sprung in eine vordere Gruppe verwehrte, trotzdem war die Zeit noch im Rahmen.
Zügig wechselte ich dann aufs Rad und fuhr gleich hart an. Im Nachhinein war es einfach zu hart. Der ganze Frust der letzten Rennen entlud sich in diesen Moment und ich schaltete erst zu spät den Kopf dazu. Die erste Radrunde ging so sehr schnell vorbei. Die zweite verlief dann schon sehr zäh und auf der dritten wünschte ich mir nur noch das Ende herbei. Ich kam mit dem Kühlen gar nicht so schnell hinterher, wie ich mich aufheizte, auch geschuldet dem schnellen Start.
Trotzdem wechselte ich als Führender in die Laufschuhe mit einem gewissen Polster. Ich ging den Laufpart kontrolliert an, wohl wissend, dass die Hitze noch ihren Tribut fordern würde. So kam es dann auch ziemlich schnell. Bereits nach 5km wurde mein Schritt kürzer. Ich versuchte die Frequenz und meine Technik möglichst im grünen Bereich zu halten, was auch grundsätzlich gelang, aber es fehlte einfach die Kraft mich vom Boden abzustoßen.
So musste ich leider ohne Gegenwehr meinen Teamkollegen Sven Kunath nach etwa 15km vorbei ziehen lassen und erreichte nach 4:04h als Gesamt 2. das Ziel.
Das Ergebnis hat einen positiven und einen negativen Beigeschmack.
Zum einen bin ich froh und auch ein Stück Stolz trotz der letzten Rennen und der Bedingungen das Rennen noch ordentlich ins Ziel gebracht zu haben. Zum anderen war meine Renngestaltung einfach nicht das was ich von mir erwartet habe.

Was bleibt ist das Wissen, dass die Form gut ist, ich meinen Kampfgeist nicht verloren habe und ich neue Motivation für den Saisonendspurt gesammelt habe.
Denn wie fast jeden Triathleten zieht es auch mich im Herbst zu einem Rennen auf die Insel. Nur geht es für mich in diesem Jahr (noch) nicht nach Hawaii sondern nach Binz auf Rügen zum Ironman 70.3 Rügen am 11.9.