Schlosstriathlon Moritzburg, die 9.

9 Starts habe ich in den Jahren seit 2006 in Moritzburg über die Bühne gebracht. Dabei waren einige gute Rennen, wobei ich von Jahr zu Jahr auch meine Leistung steigern konnte. Dabei war ich auch oft nah dran, vor allem in den letzten Jahren, um endlich den ersehnten Sieg bei meinem „Heimrennen“ zu holen. Denn auf keiner anderen Strecke lege ich im Training mehr Kilometer zurück und bei keinem anderen Rennen bin ich öfter gestartet. Bisher hatte ich es auf jeder Distanz von der Sprint- bis zur Halbdistanz versucht, wobei mein Fokus seit 2010 auf der längeren Strecke liegt.
Nachdem ich letztes Jahr nach einem fast (für mich) perfekten Rennen den 2. Platz geholt hatte, wollte ich in diesem Jahr endlich den Sieg und wenn die Bedingungen passen würden, dann auch eine Zeit unter 4h.
Nach dem „vermurksten“ Rennen in St. Pölten war ich richtig heiß aufs Training und es lief fast wie von selbst. Leider holte ich mit knapp 14 Tage von dem Rennen dann einen Infekt, den ich leider bis zum Renntag nicht zu 100% wegbekommen habe. Aber ich wusste, dass ich gut in Form war, da ich 10 Tage vorher noch bei der REWE Team Challenge für meinen Sponsor RunnersPoint Altmarktgalerie knapp an meiner persönlichen 5km Bestzeit vorbeigeschrammt war, unter schlechten körperlichen Bedingungen.
Ich sprach mir also selbst Mut zu und ließ mich von Erinnerungen an frühere Rennen und von meinen Zielen motivieren. 🙂
Am Rennmorgen gab es dann eine kleine Ernüchterung, denn der See hatte sich innerhalb von 3 Stunden um ganze 2!! Grad erwärmt… 😉 Das hieß Neoverbot. Doch da ich in der Vergangenheit sogar öfter ohne Neo im Verhältnis besser dastand als mit der Schwimmhilfe, nahm ich es mit Humor.
Pünktlich 11 Uhr erfolgte dann der Startschuss. Ich legte gleich gut los und konnte frei bis zur ersten Boje schwimmen. Dort traf sich dann das zu Beginn breitgefächerte Feld. Doch auch da konnte ich mich relativ weit vorn einordnen. Ich war gefühlt relativ gut unterwegs. Leider spiegelt das meine Schwimmzeit nicht ganz wieder, doch der Abstand nach vorn war im erträglichen Rahmen (ca 3:30min), was gleich richtig motivierte.
Vielleicht sogar etwas zu sehr, denn gleich nachdem ich auf dem Rad saß, konnte ich mich nur schwer zurückhalten und musste mich immer wieder ermahnen und bremsen. Besonders in den kleineren Wellen verschoss ich ein Korn nach dem anderen. Natürlich arbeitete ich mich dabei gut nach vorn, doch ich kannte den Preis den ich vermutlich dafür noch zahlen durfte.
Runde 2 lief dann doch im gewünschten Watt-Bereich und das fühlte sich doch um einiges entspannter an. Leider war es da bereits zu spät. Gleich nach dem Beginn der 3. Runde spürte ich die Ermüdung in den Beinen und ich musste richtig kämpfen. Zum Glück war es da nicht mehr weit bis in die 2. Wechselzone.
An Position 3 mit nur 20sec Restrückstand startete ich dann in die „letzte“ Schlacht. Es war richtig warm und das heranziehende Gewitter brachte leider noch nicht die erhoffte Abkühlung von Oben. Dazu stand die warme Luft im Wald und der Regen der Vortage hatte sowohl den Boden aufgeweicht als auch eine mollige Luftfeuchte geschaffen. Ideal für hartes, aber nicht richtig schnelles Laufen. Ich begann die erste Runde eher mit angezogener Handbremse, was sich als kluge Entscheidung herausstellte. Schnell war ich auf Platz 2 und näherte mich dem 1. Nach gut 6 km konnte ich die Führungsposition einnehmen, doch der bisher führende Max Gaumnitz aus Dresden wollte nicht gleich aufgeben, denn er hatte den bisherigen Tag das Rennen angeführt. Etwa bei km 8 war es dann soweit und ich hörte die Schritte hinter mir immer leiser werden und schlussendlich verstummen. Ab da war es ein reines Rennen mit dem Willen gegen den Körper. Die 2. Runde war ein reiner Akt des Kopfes, da ich aufgrund der Wärme und der (Über)Belastung zu Beginn des Radfahrens. Zu Beginn der letzten Runde, die ich mit 1min Vorsprung in Angriff nahm, lief es dann schlagartig wieder besser. Ich konnte konzentriert und relativ entspannt weiter laufen. Aber um nochmal zu beschleunigen fehlte mir da der Antrieb, da das Rennen eigentlich entschieden war und die 4h-Marke bereits in weite Ferne gerückt war. Daher beließ ich es dabei und lief es einfach zu Ende.
Ich konnte es auf dem letzten Kilometer kaum fassen. Endlich hatte ich mein Ziel erreicht. So oft hatte ich die Jagd durch das ehemalige Revier rings um das Jagdschloss Moritzburg angetreten und endlich hatte ich es geschafft. Überglücklich erreichte ich das Ziel in 4:06h. Der 2. Platz ging an Max und der 3. an Christian Altstadt aus Jena.
Natürlich allen herzlichen Glückwunsch und Danke für den harten Fight! Es hat Spaß gemacht und war von außen sicher ein spannendes Rennen! 🙂
Natürlich will ich hier nicht vergessen allen zu danken die mich im Vorfeld und dann am Renntag unterstützt haben!! Danke meiner Freundin, Familie, der Luise-Schwimm-Gruppe und meinen Sponsoren! Vielen Dank!! Und auch an die, die mich vom Streckenrand und sogar während ihres eigenen Wettkampfes(woher habt ihr nur die Luft genommen?? ;)) angefeuert haben!