IM 70.3 St. Pölten – das Lehrkonto aufgefüllt

Am 17.5. stand das erste Rennen im internationalen Profi-Feld beim Ironman 70.3 in St. Pölten an. Ein Rennen, auf das ich viele Wochen und Monate hingearbeitet hatte. Ich hatte mich im Vorfeld bereits auf viele neue und lehrreiche Eindrücke eingestellt, doch was dann im Rennen ablief, darauf war ich nicht vorbereitet.
Seit 2010 habe ich bereits ein paar Mitteldistanzen bestritten, auch auf internationaler Ebene. Ich habe auch 2-mal erfolgreich in St. Pölten gefinisht. Deshalb machte ich mir keine großen Gedanken darüber was da auf mich zukam. Ich freute mich auf das Rennen, fühlte mich auch in einer guten Form. Deshalb habe ich nach dem Rennen auch etwas gebraucht um mir über die Leistung Gedanken zu machen und Erklärungen für mein Abschneiden zu finden.

Denn eines steht fest: Das war nicht das Ergebnis was ich erwartet hatte und was mein Training erahnen ließ, wozu mein Körper derzeit im Stande sein könnte. Aber genau diese Erwartungshaltung, der Druck den ich mir selbst auferlegte, war ein gewichtiger Bestandteil meiner Leistung, ein limitierender Faktor. Es fällt mir schwer diesen Fehler, mental nicht auf dieses Rennen zu 100% vorbereitet gewesen zu sein, einzugestehen. Im Endeffekt hatte ich mich mit dieser neuen Situation aber einfach nicht vollständig auseinander gesetzt. Aber nun Schluss mit der Selbstbemitleidung. Nach dem Rennen ist vor dem Rennen und ich schaue voller Vorfreude auf den nächsten Renntermin.

Um aber noch ein paar Worte zum Rennverlauf zu verlieren:

Beim Schwimmen lief gleich nicht sehr viel zusammen. Im etwa 35-Mann großen Profi-Feld ging es in meinem Bereich ohne Schlägerei los. Leider kam ich trotzdem in eine Atemnotsituation, die mich vollkommen aus dem Konzept brachte und damit war das Schwimmen für mich nach etwa 200m bereits vorbei. Eine falsche Kopf-Entscheidung.
Nach den 1,9km mit etwa 200-300m langen Landgang zwischen den 2 Seen konnte ich nach gut 32min endlich das Wasser verlassen. Kein guter Start in ein Rennen, für das ich mir doch so viel vorgenommen hatte.

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Auf dem Rad hoffte ich nun ein wenig Boden nach vorn gutmachen zu können. Doch bereits eine mittlere Trainingsbelastung kostete mich viel Überwindung und Schmerzen in den Oberschenkeln. Es war ein mittelmäßiger Radsplit, in dem ich gefühlt weit hinter meinem Leistungsvermögen hinterher fuhr.

Als ich dann endlich in der 2. Wechselzone das Fahrrad in den Ständer hängen konnte, war mir eigentlich klar das heute keine Berge mehr versetzt werden konnten. Vielleicht war es genau diese Einstellung, die diese Blockade im Kopf löste. Denn damit konnte ich wenigstens befreit laufen, ohne Druck, denn nach vorn und hinten konnte nicht mehr viel passieren und so lief ich eine solide Leistung ohne Ausreißer nach oben oder unten ins Ziel.

Dort steht nun ein 40. Gesamt- und ein 21. Platz im Profifeld für mich zu buche. Nicht wirklich das Ergebnis das ich mir im Vorfeld erhofft hatte, das ich von mir erwartet hatte.

Ich möchte mich bei meinen vielen Unterstützern im Vorfeld und während des Rennens bedanken. Egal ob vor Ort (Freundin und Eltern) oder vor den Bildschirmen, danke für euer Mitfiebern und anfeuern. Natürlich auch ein großes Dankeschön an meinen Trainer Thomas Weber und meine Sponsoren, ohne die ich das Alles nicht auf diesem Niveau betreiben würde.
Jetzt heißt es die nächsten Ziele anvisieren und mit der neuen Situation umgehen lernen. Das nächste Rennen lässt mit dem Schloss-Triathlon in Moritzburg auch nicht mehr lange auf sich warten. Ich freu mich bereits darauf! 🙂