Racing, Regeneration, Rücken – Erkner Triathlon und September 2019

Die letzten Wochen seit dem Knappenman hatten es in sich. Sowohl körperlich als auch mental hatte ich einiges zu verarbeiten.
Aus sportlicher Sicht könnte man sagen, sie bestanden aus Racing, Regeneration und Rückenproblemen.
Fangen wir dabei mit der Regeneration an. Nach dem Knappenman musste ich dann erstmal ein paar Tage mehr im Training zurückstecken als geplant. Das Rennen und vor allem aber auch die bisherige Saison hatten einiges an Energie und mentaler Frische gekostet. Zwischen den Rennen war meist der minimale Zeitraum, der nötig ist wieder fit zu werden. Aber der Körper ist halt leider keine Maschine und irgendwann merkt man einfach, dass man etwas mehr Ruhe braucht, manchmal nicht mal nur weil die Muskeln noch „fertig“ sind, sondern weil der Kopf noch nicht wieder bereit ist für die kommenden harten Trainingseinheiten und damit eine gute Rennleistung auch nicht möglich wäre.

Und damit kommt der 2. Teil, Racing. 2 Wochen nach dem Knappenman hatte ich bereits mein nächstes Rennen geplant und ging an den Start des Erkner Triathlons. Eine noch recht kleine Veranstaltung mit Potential für mehr. Geschwommen wurde im Dämeritzsee am Strandbad und Sportzentrum von Erkner. 2 Runden mit gut sichtbaren Bojen hieß es zu bewältigen. Der Landstart funktionierte dieses Mal deutlich besser und ich kam erstmal gut los. Leider war ich deutlich hinter meinem Leistungspotential unterwegs und verlor immer mehr Zeit nach vorn. Etwa 7 Minuten Rückstand hieß es beim Schwimmausstieg. Ein dickes Brett aber ich wollte mich nicht entmutigen lassen und ging konzentriert die Radstrecke an. Die Radrunde musste 3 mal befahren werden und es gab eine An- und Abfahrt zur ersten bzw. von der letzten Runde. Diese beinhaltete ca 600m super schmalen Radweg, auf dem Überholverbot galt. Besonders auf dem Rückweg verlor man da schnell mal 1min, da die zwischendurch gestarteten Sportler der Olympischen Distanz dort verhältnismäßig sehr langsam fuhren. Die Runde selbst hatte auch so ihre Tücken mit Löchern im Asphalt, sehr schmalen Ortsdurchfahrten mit Gegenverkehr und Nutzung von sehr vielen Radwegen, die für solche Veranstaltungen nicht so gut geeignet sind. Bereits nach der ersten Runde hatte ich mich dann auf Platz 4 geschoben, doch daran sollte sich auf den restlichen 2 Runden nichts mehr ändern. Lediglich den Abstand konnte ich dann ein wenig verkleinern. Zurück in der 2. Wechselzone waren es dann etwa 5,5min auf 1, 3min auf 2 und 1min auf 3. Alles noch möglich aber dafür mussten die Beine Bestleistung bringen. Und das war an dem Tag nicht drin. Bereits nach wenigen hundert Metern merkte ich, dass mir die nötige Frische in den Beinen fehlte um viel schneller als eine 4er Pace zu laufen. Die Platzierungen vor mir tauschten fröhlich vor sich hin und teils machte ich auch noch etwas Boden gut, aber an meinem 4. Platz konnte ich auf den abschließenden 20km nichts mehr ändern. Ziemlich enttäuscht erreichte ich dann das Ziel. Aber nicht aufgrund der Platzierung. Denn die Jungs waren an dem Tag einfach besser. Meine eigene Leistung hatte mich enttäuscht und das ich wieder mal im Schwimmen und an dem Tag auch im Laufen hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben bin.

Nach dem Rennen ist ja bekanntlich auch vor dem Rennen. Und da ich am 13. Oktober noch einen Start über die Mitteldistanz beim Porec Triathlon plane, legte ich nach Erkner ein paar ruhige Tage ein um mich sowohl mental als auch körperlich zu erholen. Kaum wollte ich dann wieder richtig ins Training einsteigen, gab es aber den nächsten Rückschlag. Bei einer unbewussten Bewegung verklemmte ich mir im Rücken einen Nerv so schlimm, dass ich folglich nur unter schlimmen Schmerzen Atmen und mich bewegen konnte. Ich statte auch der Notaufnahme einen Besuch ab, um mich durchchecken zu lassen und innere Verletzungen auszuschließen. Mehr als Dehnung, Ruhe, Schmerzmittel und Physiotherapie konnte mir der Arzt aber nicht mit auf den Weg geben. Also nach knapp 1 Woche sportlicher Ruhe nochmal etwa 1 Woche bis ich mich wieder schmerzfrei bewegen konnte und überhaupt an Sport wieder zu denken war.
Um diesem Abschnitt dann aber einen positiven Abschluss zu geben, ging ich kurzentschlossen noch für unser Ligateam im Rahmen des Zwickauer Triathlon mit Sachsenmeisterschaft über die Sprintdistanz an den Start. Kurz gesagt lässt sich das Rennen nicht ohne Training und etwa 10 Tage mit 0 sportlicher Bewegung nicht gewinnen. Da fehlt ganz einfach Frische, Fitness und „Sprit im Tank“. Aber mit einem 3. Platz und dem Wissen nun wieder belastbar zu sein, kann ich gut leben und so bin ich nun wieder im geregelten Training für mein letztes Rennen der Saison.