Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin…

Am 15.6. ging die Fahrt in die Hauptstadt. Die Ironman 70.3-Tour machte Station in Berlin. Es sollte die erste Austragung werden und dafür hatten sich knapp 1100 Leute angemeldet.
Zusammen mit meinen Eltern und meiner Freundin fuhren wir am Samstagmorgen los zum Eventgelände auf dem ehemaligen Tempelhofer Flugfeld. Dort angekommen merkte man bereits, dass es die erste Austragung war, denn es fehlte einfach an Ausschilderungen, die einem halfen den genauen Standpunkt des WK-Geländes zu finden. Dort angekommen wurden die Startunterlagen abgeholt und die WK-Besprechung angehört.
Danach ging es nochmal für ein paar KM auf das Rad und ich testete die Rollbahnen. Am Abend stand noch ein lockerer Lauf auf dem Programm.

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Sonntag hieß es dann relativ früh aufstehen und zur ersten Wechselzone an der Spree. Das Rad stand vom Vortag ja schon bereit. Ein letzter Check am Rad und des Wechselbeutels und ab in den Neo.

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8:00 Uhr gingen die Profis auf die 1,9km lange Schwimmstrecke. 35min später durfte ich gemeinsam mit den anderen Startern zwischen 18 und 29 das Wasser spalten.

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Ich konnte mir gleich ein paar Beine sichern und es bildete sich eine Gruppe bei der ich ganz gut mitschwimmen konnte. Leider erst nach 30:30min entstieg ich der Spree als Letzter meiner Gruppe. Nach einem schnellen Wechsel saß ich dann aber eher auf dem Rad als die anderen.
Zu Beginn der 87km hatte ich die 2. Position mit 1:30min Rückstand in meiner AK eingenommen. Ich versuchte gleich einen guten Rhythmus zu finden und einfach mein Tempo zu fahren. Nach etwa 8km befand ich mich dann schon in der Führung. Bereits nach 4 der endlos scheinenden Kehren auf dem Flugplatz resignierte ich ein wenig, da es für den Kopf nicht ganz einfach ist diese zahllosen Wenden zu fahren und immer wieder neu beschleunigen zu müssen. Leider wollte mein Wattmesser an diesem Tag auch nicht so richtig und zeigte mir teilweise nicht nachvollziehbare Werte, die mich wohl dazu verleiteten zu viel auf dem Rad zu investieren. Auch der Asphalt sowohl in der Stadt als auch auf dem Flugplatz war alles andere als „gut rollend“. Viele Risse, Kanten und Ruckelpassagen machten das Radeln nicht gerade angenehm.

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Ein Windschattenproblem gab es dabei aber nicht. Das würde ich aber auf die geringe Anzahl der Starter zurück führen, die auch die Passgenauigkeit der Wechselzone begünstigten. Schon ein paar hundert Athleten mehr würden sowohl die 1. Wechselzone sprengen als auch zu viel Platz auf der Radrunde benötigen.

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Schon nach der Hälfte der Radstrecke bemerkte ich die immer größere Erschöpfung in meinen Beinen und beim Loslaufen nach dem 2. Wechsel war das Gefühl um einiges stärker.

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Ich wählte trotzdem einen zügigen Schritt mit der Hoffnung es wenigstens halbwegs anständig nach Hause bringen zu können. So nutze ich auch den Windschatten von Michael Raelert, als er mich überrundete, um nochmal Druck zu machen. Leider war es dann nach 8km aus. Der Schritt verkürzte sich und ich konnte mich auch nicht mehr richtig vom Boden abdrücken. Die KM-Zeiten wurden immer langsamer. Die Führung in derAk-Wertung, nicht wissend wie groß der Vorsprung nun eigentlich war, und die Tatsache, dass ich immer noch einige Sportler überholte, brachte zumindest genug Motivation mich im Laufschritt dem Ziel weiter entgegen zu quälen.
Nach scheinbar endlosen 21km über 3 windige Wendepunkt Runden am Rande des Flugfeldes kam ich endlich ins Ziel.
Glücklich den Ak-Sieg wieder geholt zu haben aber auch etwas unglücklich darüber, nicht ganz die Leistung von St. Pölten bestätigt zu haben.

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Im Ziel zeigte sich dann wieder etwas die fehlende Erfahrung in der Organisation. Bis man seine Beutel bekam und endlich zu den Duschen kam dauerte es schon noch ein ganzes Weilchen. Bedingt durch fehlende Ausschilderung und etwas unklug positionierten Anlaufpunkten(längere Fußwege, queren der Strecke im laufenden Wettbewerb, suchen des Abholpunktes für die Beutel und Duschen die auf der gegenüberliegenden Seite des Areals standen).
Insgesamt aber trotzdem ein guter Wettkampf von der Atmosphäre her auch wenn Schwächen in der Organisation zu finden waren(unzureichend ausgestattete Verpflegungsstellen) und Strecken die mentale Stärke verlangen.
Danke meinen mitgereisten Begleitern für ihre Unterstützung und die Opferung ihrer Zeit und vielen Dank an meine Sponsoren und Unterstützer. Und natürlich danke für die ganze Unterstützung davor und danach daheim und beim mitfiebern an den Bildschirmen.
Ergebnis