Als letztes Rennen der Saison 2015 hatte ich mir die Erstaustragung des Ironman 70.3 Türkei herausgesucht. Dafür war ich mit Kumpel André am Mittwoch vor dem Rennen nach Belek nahe Antalya geflogen. Gemeinsam verbrachten wir die Zeit vor Ort mit Entspannung, was ich kurzzeitig immer mal wieder durch letzte Trainingseinheiten unterbrach, um die Spannung in den Muskeln aufrecht zu erhalten.
Das Training im Golfer und Tennisspieler-Paradies gestaltete sich dabei teils ein wenig abenteuerlich. Für das Laufen gibt es (noch) keine abgeschiedenen Wege im Grünen oder verkehrsarme Landstraßen, wie man sie aus unserer Region kennt. Die Bedingungen fürs Radfahren, unterdurchschnittliche Straßenverhältnisse und dazu extrem viel Verkehr, sehen dabei auch nicht besser aus.
Nichts desto trotz konnte ich die letzten Tage vor dem Rennen gut über die Bühne bringen, sodass der 25.10. kommen konnte. Durch die Zeitverschiebung, die Zeitumstellung(die in der Türkei erst 2 Wochen später durchgeführt wurde) und ein Problem mit dem Handy, war ich leider erst 0,5h vor dem Start am Wettkampfgelände und nicht wie geplant 1,5h, aber dadurch war auch gleich für genug Adrenalin im Vorstartfieber gesorgt. 😉
Aufgrund des warmen Meerwassers durften wir Profis ohne Neo ins Wasser. Ich kam gut weg und fühlte mich wohl im Salzwasser. 6 Minuten zur Spitze und etwa 3 Minuten zu den Leuten, die sonst auch gern mal 4 Minuten weg sind, zeugen von einem recht zufriedenstellenden Schwimmergebnis.
Dann kam der Part, der mir vor dem Rennen ziemliches Kopfzerbrechen bescherte, das Radfahren. Denn die Radstrecke sollte teilweise technisch anspruchsvoll und vom Straßenbelag löchrig bis schottrig sein. Mit gehörig Respekt (aus Angst vor Platten) und der Hoffnung ein gutes Tagesergebnis einfahren zu können, stieg ich auf die Zeitfahrmaschine. Es lief nicht wie erhofft „wie von selbst“. Dieses Gefühl wenn man den perfekten Tag erwischt blieb leider aus, aber trotzdem war ich auf dem Weg nach vorn.
Leider kam ich von einer Gruppe, auf die ich bei km 30 aufgefahren war, auf der restlichen Radstrecke nicht mehr weg. Ich versuchte trotzdem druckvoll von vorn zu fahren und so die Leistung und das Tempo hoch zu halten.
Mit meinen „Mitfahrern“ kam ich im Bereich zwischen Platz 20 und 25 in die 2. Wechselzone.
Mein Wechsel lief nicht ganz glatt und so ging ich mit etwas Rückstand in den Abschlusslauf. Davon unbeeindruckt fand ich gleich in meinen Rhythmus und machte Zeit nach vorn gut. Etwa 10 Leute hatte ich zu Beginn der 21km im direkten „Angriffsradius“. Also setzte ich alles auf eine Karte und kämpfte mich bis zum Ziel noch auf den 16. Platz vor. Leider konnte ich hinten raus meine Pace nicht mehr ganz halten, trotzdem stellte mich meine Leistung in allen 3 Disziplinen zufrieden.
Nach einem weiteren Tag im Süden war der Ausflug in die Türkei auch bereits wieder vorbei und damit meine Saison 2015. So lange sich der Winter 2014/15, das Frühjahr und die harte Vorbereitung angefühlt hatten, so schnell ist die Wettkampfsaison nun auch bereits wieder vorbei. Das Jahr war mit Höhen und auch Tiefen gepflastert, doch die positiven Eindrücke, Erlebnisse und der Trend meiner körperlichen Entwicklung überwiegen das ganzjährige Resumé.
Nach meinem ersten Jahr unter den „Pros“ bleibt nach diesem Fazit ein dickes Dankeschön an alle, die dieses Jahr für mich da waren, meine Freundin, meine Familie, den Freunden und Trainingskumpels und natürlich meinen tollen Sponsoren, Unterstützern und Ausrüstern. Danke euch allen! Ohne jeden Einzelnen hätte ich dieses Jahr nicht zu so einem erfolgreichen werden lassen können.
Jetzt bin ich erstmal in die Off-Season „gestartet“ und erhole mich nach der langen Saison. Währenddessen werden bereits die Pläne für das nächste Jahr geschmiedet und ich freue mich bereits auf die neuen Herausforderungen. 🙂
Die Schwachstellen sind bekannt und damit steht fest, worauf der Trainingsschwerpunkt im Winter liegen(bzw. schwimmen 😉 ) muss. Denn nächstes Jahr gilt wieder voller Angriff auf „noch größere“ Ziele!! 😉
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