Ironman 70.3 Dresden – Saisonabschluss mit einem Lächeln auf dem Lippen

Nachdem in Kalmar nichts so gelaufen war, wie ich es mir erhofft hatte, hoffte ich auf einen versöhnlichen Saisonabschluss in Dresden. Dazu gab ich im Training nach meinem Wiedereinstieg nach der Krankheit nochmal alles. Ich merkte aber gleich, dass ich zwar eine solide Form noch hinbekommen würde, aber keine Spitzenwerte mehr produzieren würde.
Um nochmal ordentlich Motivation, Spaß und auch ein paar Schmerzen und Laktat zu sammeln, ging es am 10.09. zum letzten Wettkampf dieser Saison im Rahmen der Regionalliga mit meinem Team zum Triathlon in Cottbus.
Gestartet wurde dort im Staffel-Modus. Heißt jeder Sportler macht einen Supersprint-Triathlon (400m-10km-2,5km) und übergibt dann an seinen Teamkameraden. In einem harten Fight mit den anderen Mannschaften schrammten wir am Ende knapp am Podium vorbei, aber sicherten uns damit den 3. Platz in der Jahreswertung für das Triathlon Team Lausitz!


Eine Woche später nahm Ironman den 2. Anlauf in Dresden eine Ironman 70.3-Premiere auf die Beine zu stellen. Im Juli waren leider Abstimmungs- und Genehmigungsschwierigkeiten diesem Unterfangen zuvor gekommen. Nun sollte es bei kalten 8 Grad Außen- und 16 Grad-Wassertemperatur und dazu stürmischem Wind (Böen bis 60km/h) und Regen besser laufen. Und wirklich, wir konnten am 18.09. im Alberthafen unserem Startschuss entgegenfiebern. Insgeheim freute ich mich sogar über das Wetter, da ich eher Probleme mit Hitze habe und ich bei ähnlichen Bedingungen bisher immer recht gute Resultate hervorbringen konnte.
Dazu kam, dass wenn man in seiner Heimatstadt so ein Rennen startet, an nahezu allen Punkten des Kurses Leute trifft die einen persönlich kennen, anfeuern, motivieren und die einem dann auch bei solchen Bedingungen ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Ich wollte das Rennen allein für mich machen. Ungeachtet der anderen Sportler, dem Wetter oder eigener „Ansprüche“. Ich wusste zu was mein Körper nach einem turbulenten Jahr in etwa in der Lage sein sollte, wo meine Grenzen aktuell liegen und wie ich das Beste herausholen konnte daraus. Wichtig dabei war auch locker zu bleiben und den Gashahn nie komplett aufzumachen.
Wegen der äußeren Bedingungen wurde die Schwimmstrecke von 1,9km auf knapp 800m zusammengekürzt. Schon beim Schwimmen bekam man den Wind zu spüren und ich musste aufgrund der Wellen ein paar ungewollte Schlucke nehmen. Gewohnt und entspannt kam ich aus dem Wasser und ging beim Wechsel auf Nummer sicher und zog ein Halstuch und Ärmlinge an. Immer wieder gab es mal kräftigere Regenschauer und dazwischen wieder Sonnenschein. Man hätte denken können es wäre April. Da ich die Strecke aus vielen Trainingsrunden und sogar von meinem Arbeitsweg her kannte, war ich mit den Tücken vertraut und wusste worauf ich mich freuen konnte. Es ging gut voran, konnte aber zu Beginn nicht wirklich etwas gut machen. Auf der zweiten Runde schwanden bei einigen die Kräfte und ich schob mich langsam im Ranking nach vorn. Ebenso wurde es aber auch schwieriger über die Strecke zu kommen, da sie teilweise recht eng war und dazu andere Sportler deutlich mit Wind und Regen zu kämpfen hatten. Ich fuhr meine 2. Runde nahezu gleich schnell wie die 1. Runde und konnte kontrolliert und guten Beinen in die 2. Wechselzone einrollen. Nach dem Wechsel merkte man dann doch, dass die Kälte ein paar Körner aus den Beinen gezogen hatte und alles etwas steif war und so rannte ich noch etwas vorsichtiger als geplant an. Trotzdem fand ich meinen Rhythmus und dank der vielen Unterstützung an der Strecke und einem gleichmäßigen Pacing kam ich schnell und gut gelaunt über die 3 Runden. Es war dabei einfach ein Genuss die vielen bekannten Gesichter zu sehen und dabei über die eigenen Trainingsstrecken so einen Wettkampf machen zu können.
Am Ende erreichte ich als 16. Profi das Ziel. Am Ende muss ich feststellen, dass es nicht meine beste Leistung über eine Halbdistanz war. Aber ich bin sehr froh, was ich aus der aktuellen Form machen konnte und auch, dass ich nach vielen Anläufen endlich mal wieder voll durchziehen konnte und von Anfang bis Ende richtig Racen und Pushen konnte. Zu keinem Zeitpunkt fühlte ich mich schlapp oder am Ende. Genau das Gefühl habe ich lange nicht gehabt und die Einstellung aus dem Rennen und das Erlebnis und Gefühl möchte ich mit über den Winter nehmen als Motivation und wieder richtig angreifen.

Zum Abschluss bleibt mir nur Danke zu sagen! An alle die mich im Vorfeld so unterstützt haben!