Seitdem ich 2005/2006 mit dem Triathlon begonnen habe, gehört der Schlosstriathlon Moritzburg zu meiner Saisonplanung dazu. Schließlich ist es so ziemlich mein Heimwettkampf, man kennt eine Vielzahl der Leute an und auf der Strecke und die Strecken sind einfach schnell und trotzdem anspruchsvoll.
Nach meinen Siegen über die Halbdistanz 2015 und 2017, hatte ich mir natürlich die Titelverteidigung auf die Fahnen geschrieben. Die Trainingswerte stimmten mich positiv und den letzten Test beim Silberstromtriathlon über die Sprintdistanz konnte ich mit einem Sieg erfolgreich abschließen.
Und nicht nur das Wetter versprach mit schwülen und hohen Temperaturen ein heißes Rennen.
Am Freitag fuhr ich bereits meine Startunterlagen abholen und beim letzten Streckentest auf dem Rad spürte ich bereits die Vorspannung und Vorfreude auf das anstehende Rennen. Endlich sollte die Triathlonsaison richtig losgehen und ich brannte so richtig auf mein Heimrennen.
Samstagvormittag dann das übliche Prozedere, Check-In, Wechselzone vorbereiten, Small-Talk mit all den Bekannten und Kumpels die auch starten wollten oder aber gekommen waren um die Sportler anzutreiben.
Pünktlich 10:50 Uhr fiel dann der Startschuss und auf ging es durch den Schlossteich, ohne Neoprenanzug, schließlich hatte der Karpfenteich Badewannentemperatur und die Qualität des Wassers versprach eigentlich zusätzlichen Antrieb durch den erhöhten Schlammgehalt an dem man sich abdrücken konnte. Mit dem einkalkulierten Rückstand von gut 5min kam ich dann aus dem Wasser. Mit der schnellsten Wechselzeit saß ich dann auch schnell auf der Zeitfahrmaschine und begann druckvoll mich durchs Feld zu arbeiten. Nach der ersten von 3 Runden waren es noch 3 Sportler vor mir und 3,5min bis nach ganz vorn.
Ich spürte allerdings, dass es zu warm war um mit der angepeilten Wattleistung durchfahren zu können und einen anständigen Lauf nicht zu riskieren. Trotz verstärkter Kühlaktivität meinerseits. Also nahm ich etwas raus und fuhr nach der 2. Runde auf Platz 2 mit noch 45sec nach vorn in die letzte Runde ein. Nachdem ich diesen Rückstand dann auch egalisiert hatte, besann ich mich darauf nochmal etwas rauszunehmen und mich auf den Kampf auf der Laufstrecke schon mal psychisch einzustellen.
Mit ca. 2min Vorsprung kam ich dann in die 2. Wechselzone. Direkt nach dem Abstieg stieß ich mir dann leider den Fuß was mir einen Zehennagel weniger einbrachte. Was soll‘s, weiter ging es. Zügig in die Socken und Schuhe, Gels und Brille geschnappt und los ging es. 3 Runden durch den Wald um das Jagdschloss von Moritzburg. Ich ging nach dem Loslaufen gleich kräftig auf die Bremse da ich nicht zu schnell loslaufen und einen Einbruch riskieren wollte. Trotzdem konnte ich den Abstand nach hinten immer weiter ausbauen und so kontrolliert ein zügiges Tempo im grünen Bereich abspulen und so ungefährdet Richtung Ziel laufen. Einen kleinen Schreck dann noch in der letzten Runde 3km vor dem Ziel. Ich übersah eine Wurzel und vermaß nochmal zum Abschluss die Strecke. Ein paar super nette Mitstreiter halfen mir direkt wieder auf und feuerten mich an. Danke, dass ihr das aus eurem Rennen heraus so gemacht habt. Echt eine super Geste!
Mit einem komfortablen Vorsprung erreichte ich das Ziel des Schlosstriathlon und feierte meinen 3. Sieg über die Halbdistanz.
Mit diesem Erfolg fiel wieder ein großer Stein von den Schultern, einmal bezüglich der Leistungsbestätigung und zum anderen aufgrund der doch recht hohen Erwartungshaltung von einem selbst und von außen, die man bei so einem Heimrennen hat. Aber genau wegen diesem besonderen Kribbeln macht man es ja auch und auch weil es einfach geil ist wenn man überall bekannte Gesichter sieht, ständig direkt angesprochen und nach vorn gepeitscht wird, selbst von anderen Teilnehmern angefeuert wird weil sie einen kennen und die super Orga und die Helfer der Veranstaltung. Danke euch, ihr seid einfach Wahnsinn.
Dann aber auch noch ein großer Dank an meine Freundin und auch meine Eltern an der Strecke. Ein besonderer Dank geht an meine Sponsoren, die mich auf diesem Weg unterstützen.
Und dieser Weg läuft jetzt unweigerlich auf mein erstes richtig großes Rennen dieses Jahr zu, den Ironman Klagenfurt am 1.7. Ich freue mich schon riesig darauf 🙂