Auf der Jagd…

Der Schloss Triathlon in Moritzburg sollte ein wichtiger Meilenstein in Richtung Ironman Frankfurt sein. Schließlich ist der Großteil des Trainings abgeschlossen und jetzt geht es „nur“ noch um den Feinschliff.
Ich kenne die Radstrecke aus dem Training und auch die Laufstrecke aus den vergangenen Veranstaltungen, in denen ich sie leider immer sehr genau betrachten konnte. Ich war jeweils nicht in der Lage nach einem harten Radsplit noch schnell zu laufen. Das wollte ich nicht wieder erleben.
Der Schlachtplan war schnell geschrieben. Möglichst hart und schnell schwimmen, schnell aber kontrolliert Radfahren und dann alles auf eine Karte. Aufgrund des Starterfeldes wusste ich, das schnelle Schwimmer und gute Radfahrer dabei waren und hoffte beim Lauf noch was gutmachen zu können.

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Der Auftakt im Wasser lief dann aber nicht wie erhofft. Ich stellte mich in die 2. Reihe und war kurz nach dem Start auch schon umzingelt und an ein ruhiges Schwimmen war nicht zu denken, da von allen Seiten Körperteile auf mich einstürzten. Nach etwa 300m hatte ich es aus der Gruppe geschafft, aber zur nächst schnelleren war ein großes Loch. Jeder Versuch die Lücke zu verkleinern scheiterte und so schwamm ich (gefühlt) die restliche Strecke allein. Nach noch akzeptablen 29min verließ ich den Schlossteich und einen schnellen Wechsel später, befand ich mich in der Verfolgung.

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4,5min trennten mich zu Kumpel André Jost und 1:30min zu Topfavorit Enrico Knobloch. Anders als in meinen vergangenen Teilnahmen trat ich nun aber nicht gleich auf Vollgas, sondern versuchte im „Wohlfühlbereich“ zu bleiben. So machte ich gleich auf der Auffahrt zur Radrunde einige Plätze gut. Enrico hatte sich schnell an die Spitze des Rennens gesetzt und baute dort seinen Vorsprung unaufhaltsam aus.

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Dahinter wechselten die Platzierungen und die Abstände relativ schnell. Nach der ersten Radrunde war ich bereits auf Platz 5 vorgefahren und meine Beine fühlten sich noch richtig gut an.

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Ich versuchte ruhig zu bleiben und mich nicht von den Zeiten unruhig machen zulassen, denn es sollte ja noch ein Halbmarathon folgen. Also bin ich weiter meinem Plan gefolgt und auf Platz 4 beendete ich die 2. Runde. Als ich wieder Richtung Wechselzone fuhr, waren es bereits 5min, die Enrico Vorsprung hatte und noch 2 andere Sportler dazwischen, die ich nicht auf der Rechnung gehabt hatte.

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4km vor Ende der Radstrecke konnte ich auf Platz 3 vorfahren und gemeinsam beendeten wir den Radpart.
Nach einem weiteren schnellen Wechsel fühlten sich meine Beine noch gut an und ich freute mich richtig auf einen schnellen Lauf.

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Ich fand sehr schnell in meinen Rhythmus und machte sofort Zeit nach vorn gut. Schließlich hatte ich 5min auf Platz 1 und 2 Minuten auf Rang 2 Rückstand.

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Schon nach etwa 3km hatte ich die 2min zugelaufen und hoffte den Rückstand nach ganz vorn ähnlich schmelzen lassen zu können. Nach der ersten Runde waren es noch 3,5min Abstand. Wenn wir beide unser Tempo beibehalten würden, wäre die Sache damit schon gelaufen. Ich musste also auf einen Einbruch hoffen. Die 2. Runde ging ähnlich flott und auch noch relativ locker und der Abstand war noch etwas mehr als 2min.

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In der letzten Runde wurden meine Beine dann schon etwas müde aber vorn lief Enrico wie ein Uhrwerk. Bis auf 1:47min konnte ich bis ins Ziel meinen Rückstand verkleinern, zu mehr hatte es dann aber nicht gereicht. Dafür stimmt mich meine Halbmarathonzeit von 1:17:38h mehr als zufrieden.

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Das ganze Rennen über war es eine Jagd, die ich gegen den verdienten Sieger verloren habe und trotzdem sagen kann, dass ich zufrieden bin weil ich alles gegeben habe.
Kumpel André schaffte es auf Rang 4. Dagegen konnte Team-Kollege Nico Pietsch sein Rennen leider nicht finishen. Ein Radsturz zwang ihn zur Aufgabe.
Nach dem Rennen ist nun vor dem Rennen. Und so geht es jetzt mit großen Schritten in Richtung Ironman Frankfurt. Die letzten Trainingseinheiten stehen auf dem Plan bevor es richtig losgeht.
Ich freu mich drauf 🙂

Ergebnis Moritzburg