Am 9.6. stand nun meine 2. Mitteldistanz in diesem Jahr auf dem Programm. So wie die letzten Jahre auch, ging die Reise nach Moritzburg.
Ein Blick in die Starterliste zeigte, dass noch eine Handvoll gemeldet hatten, die man zum erweiterten Favoritenkreis zählen musste. Nach meinem 3. Platz aus dem Vorjahr sollte es diesmal schon wenigstens wieder das Podium sein, aber auch ein oder zwei Stufen weiter oben schien bei einem nahezu perfekten Tag möglich. Mit meinem St. Pölten-Ergebnis in der Tasche, reiste ich aber nicht gerade mit dem größten Selbstbewusstsein nach Moritzburg.
Durch Baumaßnahmen sind die Schwimm- und Laufstrecke im Vergleich zu den vergangenen Jahren geändert worden, was aber der Attraktivität der Strecke meiner Meinung nach zuträglich war.
Nun aber zum eigentlichen Rennen. Ziel war es, die gute Schwimmform aus der Halle mit ins Freiwasser zu nehmen. Das gelang mir leider nicht ganz. Den Schwimmstart ging ich viel zu locker an und an den restlichen Schwimmkurs kann ich mich kaum erinnern.
Da war ich ganz und gar nicht bei der Sache und trudelte irgendwie von einer Boje zur nächsten. Meine Schwimmzeit von unter 30min lässt aber vermuten, das wenigstens ein bisschen vom harten Wintertraining hängen geblieben ist.
Der Wechsel verlief dann problemlos und zügig. Auf dem Rad angekommen konnte ich gleich ordentlich Druck auf die Pedale bekommen. Das Vereinskamerad Sven Kunath nach dem Schwimmen mir am Hintern klebte wusste ich nicht und machte mit meinem zügigen Anfahren den Kampf zwischen uns spannend, denn nach vorn war das Rennen im Grunde schon entschieden. Sebastian Küfner hatte sich im Wasser bereits abgesetzt und wenn er seine normale Rad- und Laufleistung abrufen würde, war Platz 1 schon vergeben. Auf dem Zubringer zur Radrunde fuhr ich dann gefühlt locker, war in der Nachbetrachtung aber fast Vollgas. Dann auf der Runde versuchte ich mich strikt an meine Watt-Vorgaben zu halten um Energie fürs Laufen zu sparen. Trotzdem konnte ich wieder mal die Tagesbestzeit auf dem Rad hinlegen und war dabei sogar schneller als im Vorjahr, obwohl wir zwischendurch auf der Radstrecke extremen Wind hatten und eine Windhose über die Strecke ging, die einen Temperatursturz von 4 Grad und kurzzeitigen Regen mitbrachte.
2:19h wies die Zeitmessung für meine 95km auf dem Rad für mich aus.
Beim 2. Wechsel hatte ich mich auf Platz 2 vorgefahren und von meinem 3,5min Schwimmrückstand immer noch ca 2min auf Sebastian Rückstand und etwa genauso viel Vorsprung auf Sven, der Platz 3 inne hatte. Auf der Laufstrecke war es dann wieder trocken, windstill und warm.
Mit dem Wissen, einen Top-Laufsplit hinlegen zu müssen, um meine Position halten zu können, schlüpfte ich in meine Laufschuhe. Durch die neue Streckenführung hatte man auf allen 3 Runden einen Wendepunkt bei dem man die Abstände kontrollieren konnte. Die 1. Runde lief echt super und ging schnell rum und Sven machte nur ca 15sec gut. Leider konnte ich diese Pace nicht halten und Ende der 2. Runde waren es nur noch ca 20sec die ich Vorsprung hatte.
Als er dann dran war, drosselte ich meinen Schritt ein kleinwenig um bei einem möglichen Antritt von Sven vielleicht mitgehen zu können. Aber keine Chance. So lief ich dann meinen Schritt bis zum Schluss durch, wobei nach dem Abrutschen auf Platz 3 aber irgendwie der Druck raus war und auch der Biss sich bis ins letzte zu Quälen ging mir da verloren.
Wie erwartet nach dem Schwimmen, gewann Sebastian das Rennen klar und ohne eine Schwäche in einer Disziplin. Sven konnte mit kontrolliertem Radfahren und einem starken Lauf zum Schluss den verdienten 2. Platz holen. Mit neuer persönlicher Moritzburg-Bestzeit konnte ich wieder auf das Podest steigen und so mein Minimalziel erreichen. Dabei war ich um etwa 5min schneller unterwegs als im letzten Jahr was mir im Hinblick auf kommende Aufgaben Zuversicht gibt. Gleichzeitig konnte ich auch den Vizesachsenmeister-Titel hinter Kumpel Sven holen und wurde Sachsenmeister meiner Altersklasse.
Als nächstes steht dann der 1. Regionalliga-WK in Cottbus an. Aber auch mein 3. Jahreshöhepunkt steht nun fest. Hatte ich erst noch mit einer Halbdistanz im Herbst geliebäugelt, werde ich nun bei der 70.3-EM in Wiesbaden am 12.8. an den Start gehen. Mal schauen was ich da reißen kann.