2. Saisonphase 2017 – ICAN Nordhausen

Meine 2. Saisonhälfte steht ganz im Zeichen des Ironman Wales am 10. September, daher war nach einer kurzen Ruhephase nach dem Schlosstriathlon Moritzburg eine ordentliche Drehung an der Umfangsschraube zu spüren. Die Intensitäten rückten etwas in den Hintergrund, dafür wurde die Grundlage nochmal aufgefrischt und den Körper speziell auf die hohe Grundbelastung beim Ironman eingestimmt.
Um den „Trainingstrott“ etwas aufzuweichen streute ich ein paar Starts bei regionalen Wettkämpfen ein. Getreu dem Motto „Wettkampf ist das beste Training“ und der hohen Belastungsverträglichkeit im Konkurrenzkampf, ging ich auf der olympischen Distanz beim Citytriathlon Dresden und beim Leipziger Triathlon an den Start, außerdem unterstützte das Landesliga Team meines Vereins OSSV Kamenz beim Swim & Run an der Luise. Wettkämpfe auf so kurzen Strecken verlangen ein hohes Tempo, was die relativ langsamen Ironman-Trainings-Kilometer mit ordentlicher Intensität vervollständigt. So konnte ich einen 8. Platz beim Citytriathlon Dresden und einen 5. Platz sowohl beim Leipziger Triathlon als auch in der Landesliga einfahren. Es war jeweils ein starkes Feld am Start, gespickt mit Langstrecken-Profis als auch Sportlern aus Bundesliga-Teams. Ein sehr guter Gradmesser und ein Fingerzeig der Form in die richtige Richtung.
Um einen letzten ernsthaften Formtest vor dem Ironman Wales zu absolvieren, startete ich gestern beim ICAN Nordhausen. Die Halbdistanz verlangt ein hohes gleichmäßiges Tempo, was den Anforderungen auf der Langstrecke eher entspricht und die Strecke in Nordhausen ist ähnlich anspruchsvoll, wie die in Wales. Dazu waren ein paar starke Athleten am Start, die mein Ziel eines TOP3-Ergebnisses im Vorfeld eher in den Hintergrund rutschen ließen und ich mich allein auf meine Leistung konzentrieren wollte.
Sonntag, 8 Uhr morgens fiel der Startschuss im kristallklaren Sundhäuser See. Auf den 1,9km verlor ich dann auch gleich einiges an Boden auf die Favoriten, 7 beziehungsweise 5min waren es da bereits. Die Radstrecke wartete am heutigen Tag mit frischem Wind und einigen Höhenmetern auf. Ich konnte mich ganz auf mich und meine Leistung konzentrieren. Leider waren die Beine nicht ganz so frisch und es fiel mir zunehmend schwer die Werte im angestrebten Bereich zu halten. Dazu kam, dass die Abstände nach vorn weiter wuchsen, auch wenn ich mich bis zum Ende der Radstrecke bereits auf Platz 4 vorfahren konnte. Mit 10min auf Marcus Wöllner an der Spitze, knapp 8 auf Christian Kramer und 6min auf Vorjahressieger Simon Schwarz wechselte ich in die Laufschuhe. Unbeeindruckt davon, wollte ich dann einfach mein Tempo gleichmäßig durchlaufen und nahm die Rückstände zu dem Zeitpunkt zwar zur Kenntnis, aber sie waren mir egal. Das Rennen an der Spitze wendete sich dann aber in kurzer Zeit. Simon lief sehr schnell an die Spitze und holte sich mit der besten Laufleistung ungefährdet den 2. Sieg in Nordhausen, Christian festigte und verwaltete seinen 2. Platz, doch Marcus verlor an Boden. So, dass ich zu Beginn der 3. Runde 6 von 10min aufgelaufen hatte und plötzlich schien mein Ursprungsziel wieder möglich. Mit gut einer Minute Rückstand ging ich dann in die letzte Runde und hoffte nach jeder Kurve auf dem verwinkelten Kurs mein „Zwischenziel“ vor mir zu sehen. Bei km 17 war es dann soweit und ich konnte Marcus passieren. Von da an genoss ich den Lauf eigentlich nur noch und die letzten Anstiege „flog“ ich hinauf. Ich erreichte das Ziel auf Platz 3 und damit genau das was ich mir erhofft hatte, mit einem ähnlichen Verlauf wie auch schon 2015. Spannender konnte das Rennen fast nicht laufen. 😉
So, jetzt sind es noch etwa 3 Wochen bis Wales und ein paar letzte spezifische Einheiten stehen noch an. Dazu kommt ein Start beim Knappenman in einer Staffel mit Ronny Stiller und Carsten Ringel, wobei ich den Halbmarathon absolvieren werde. Diese 3 Wochen gehe ich jetzt mit ganz neuer Motivation an.

Ergebnisse Nordhausen